Kaffee und Klimawandel – hier braut sich was zusammen

Der Klimawandel bedroht laut einem Artikel der „union of concerned scientists“ sämtliche grossen Kaffeeanbauregionen dieser Erde.

Höhere Temperaturen, längere Trockenperioden unterbrochen von Starkregen, widerstandsfähige Schädlinge sowie neu auftretende Parasiten – alles im Zusammenhang mit dem Klimawandel – haben die Kaffeeernten seit Jahren dramatisch reduziert.

Die verschiedenen Kaffeearten sind an die jeweiligen klimatischen Verhältnisse angepasst. Steigt die Temperatur auch nur um ein halbes Grad, bedeutet das bereits einen grossen Unterschied für die Pflanzen. Die langfristige Häufung von extremen und nicht saisonal bedingten Regenfällen führte bereits zu grossen Ernteausfällen und bedroht somit die Lebensgrundlage der Kaffeepflanzer. Zum Beispiel sank die indische Kaffeeproduktion seit 2002 um fast 30 Prozent.

Zusätzlich vergrößerte die Erwärmung den Lebensraum und somit die Verbreitung des „Kaffee-Bohrers“, einem der bedrohlichsten Feinde der Kaffeekirsche. Auch der „Kaffeerost“, ein Pilzbefall, der bei den bisher in den Hochlagen vorherrschenden kühleren Temperaturen nicht auftrat. Costa Rica, Indien und Äthiopien, drei der 15 größten Kaffeeanbauländer, sind hiervon betroffen und verzeichnen einen starken Rückgang der Ernteerträge.

Von der Plantage bis zum Café

Die rückläufige Verfügbarkeit der beliebten Arabica-Kaffeebohnen – hauptsächlich angebaut in Ost- und Zentralafrika, Lateinamerika, Indien und Indonesien – wird in den Geldbörsen der Supermarkt- sowie Coffeeshop-Kunden bereits schmerzlich verspürt.

Auf den Weltmärkten ziehen die Kaffeepreise angesichts gestiegener Nachfrage bei gleichzeitiger Verknappung des Angebotes seit Jahren stark an und viele Markenhersteller und Importeure müssen in Folge die Preise erhöhen.

Wenn Sie zu den Menschen gehören, die morgens eine oder mehrere Tassen Kaffee benötigen, um in die Gänge zu kommen, könnte sich Ihre Welt bald dramatisch verändern. Die schwindende Verfügbarkeit von Kaffee ist nur ein Beispiel, wie die Klimaerwärmung unser Leben beeinflusst und sollte ein Weckruf für uns alle sein.

Es ist höchste Zeit zu handeln und die zur Klimaerwärmung führenden Emissionen zu reduzieren. Denn wer möchte schon morgens Kaffeetrinker ohne ihren Kick ertragen?

Weitere Information zu Auswirkungen des Klimawandels und Lösungsmöglichkeiten finden Sie unter: http://www.climatehotmap.org/

Kopi Luwak – fragwürdiger Kaffeegenuss

Wir werden in unserer Eigenschaft als Kaffeehändler immer wieder nach „Katzenkaffee“ gefragt. Aus Gründen die wir hier gerne näher erläutern, bieten wir diesen Kaffee jedoch nicht zum Verkauf an. 

Als Kopi Luwak oder „Katzenkaffee“ bezeichnet man ausschließlich die Kaffeebohnen (genau genommen die Kaffeekirschen), die von einer bestimmten in Indonesien lebenden Schleichkatzenart gefressen und wieder ausgeschieden werden. „Kopi“ ist das indonesische Wort für Kaffee. „Musang luwak“ ist die indonesische Bezeichnung für den beteiligten wilden Fleckenmusang.

Von den Kaffeefrüchten kann die Schleichkatze aber nur das Fruchtfleisch verdauen, die Bohnen werden wieder ausgeschieden. Das Exkret wird eingesammelt, die Bohnen gewaschen und schließlich geröstet. Im Darm dieses Tieres sind die Kaffeekirschen einer Nassfermentation durch Enzyme ausgesetzt, welche die Geschmackseigenschaften ändert: es entsteht ein dunkles und volles, aber auch etwas „muffiges“ Aroma. Katzenkaffee um jeden Preis? Ein Kilogramm der ungerösteten Bohnen kostet direkt bei den Erzeugern ca. 40-50,- Euro. In Europa werden die gerösteten Bohnen ab rund 200,- Euro das Kilo angeboten. Der hohe Preis und die große Nachfrage nach dem teuersten Kaffee der Welt haben leider negative Auswirkungen auf die Lebensbedingungen der Schleichkatzen. Wurde früher der Katzendung von in freier Wildbahn lebenden Tieren eingesammelt, werden die Schleichkatzen heute in Kleinstgehegen absolut nicht artgerecht gehalten und mit Kaffeekirschen förmlich gemästet. Viele Tiere verenden so u.a. an Mangelernährung. Wir distanzieren uns von diesen Produktionsmethoden und überlassen unseren Mitbewerbern hier gerne das Feld.