Kopi Luwak – fragwürdiger Kaffeegenuss

Wir werden in unserer Eigenschaft als Kaffeehändler immer wieder nach „Katzenkaffee“ gefragt. Aus Gründen die wir hier gerne näher erläutern, bieten wir diesen Kaffee jedoch nicht zum Verkauf an. 

Als Kopi Luwak oder „Katzenkaffee“ bezeichnet man ausschließlich die Kaffeebohnen (genau genommen die Kaffeekirschen), die von einer bestimmten in Indonesien lebenden Schleichkatzenart gefressen und wieder ausgeschieden werden. „Kopi“ ist das indonesische Wort für Kaffee. „Musang luwak“ ist die indonesische Bezeichnung für den beteiligten wilden Fleckenmusang.

Von den Kaffeefrüchten kann die Schleichkatze aber nur das Fruchtfleisch verdauen, die Bohnen werden wieder ausgeschieden. Das Exkret wird eingesammelt, die Bohnen gewaschen und schließlich geröstet. Im Darm dieses Tieres sind die Kaffeekirschen einer Nassfermentation durch Enzyme ausgesetzt, welche die Geschmackseigenschaften ändert: es entsteht ein dunkles und volles, aber auch etwas „muffiges“ Aroma. Katzenkaffee um jeden Preis? Ein Kilogramm der ungerösteten Bohnen kostet direkt bei den Erzeugern ca. 40-50,- Euro. In Europa werden die gerösteten Bohnen ab rund 200,- Euro das Kilo angeboten. Der hohe Preis und die große Nachfrage nach dem teuersten Kaffee der Welt haben leider negative Auswirkungen auf die Lebensbedingungen der Schleichkatzen. Wurde früher der Katzendung von in freier Wildbahn lebenden Tieren eingesammelt, werden die Schleichkatzen heute in Kleinstgehegen absolut nicht artgerecht gehalten und mit Kaffeekirschen förmlich gemästet. Viele Tiere verenden so u.a. an Mangelernährung. Wir distanzieren uns von diesen Produktionsmethoden und überlassen unseren Mitbewerbern hier gerne das Feld.